Datenschutzverletzungen, Datenverluste sind wöchentlich in aller Munde bzw. in den Medien. Sollte es sich dabei nur um ein paar einfache persönliche Daten wie Vorname und Nachname handeln, ist der Schaden überschaubar. Aber: mittlerweile ist jeder von uns digital omnipräsent. Vielfach mit identischen Daten. Diese Daten übergeben wir vertrauensvoll Unternehmen, Online-Shops, Banken, Versicherungen etc. in der Annahme, dass aufgrund der gesetzlichen Vorschriften diese mit dem höchsten Maß an Sicherheit verwaltet werden. Dieser Ansatz wird als Silo bezeichnet, weil viele unterschiedliche Datenspeicher nahezu identischen Daten zu unterschiedlichen Zwecken beinhalten.
Wäre dieser Ansatz erfolgreich, wären keine Meldungen über dramatische Datenverluste zu lesen und es wären ebenfalls keine Datenschutzrichtlinien für persönliche Daten notwendig. In dieser Idealwelt bewegen wir uns leider nicht. Daher ist ein neues Konzept notwendig: die Self-Sovereign Identity, bzw. die dezentralisierte Identität. Dieses neue Konzept gibt jedem Dateneigentümer die Kontrolle über die Identität zurück. Genutzt wird dafür ein Identitäts-Wallet (quasi ein digitales Portemonnaie), welches verifizierte Informationen über sich selbst von zertifizierten Ausstellern (Behörden etc.) sammelt und speichert. Wie ein echtes Portemonnaie hat man immer die Kontrolle über die Assets, bspw. die Kreditkarte, den Personalausweis, etc.
Sollte Bedarf bestehen, dass diese Informationen Dritten zur Verfügung gestellt werden, kann diese Bereitstellung selektiv erfolgen und die Nutzungserlaubnis jederzeit widerrufen werden. Die Daten werden nicht „verschickt“, sondern der Zugriff wird erlaubt. Durch den Entzug der Erlaubnis hat die dritte Instanz keinerlei Berechtigung diese Daten weiter zu verwenden. Daraus ergibt sich für jeden von uns die volle Kontrolle über die eigenen Daten und ein stark verbesserter Schutz vor Datendiebstahl und Missbrauch.