Berechtigungs- und Rollenkonzept erstellen
Bevor mit der automatisierten Berechtigungsvergabe losgelegt werden kann, muss man sich im Vorfeld ein paar Gedanken machen. Es muss zunächst geklärt werden, wer im Unternehmen worauf Zugriff haben soll, dazu müssen Organisationen ein Berechtigungs- und Rollenkonzept erstellen. Darin gilt es festzulegen, wer welche Zugriffsrechte braucht. Als Orientierung können die vorhandenen Rechte von Benutzer:innen dienen, letztendlich geben gewachsene Strukturen aber keine klare Auskunft. Ein übersichtliches und sicheres Berechtigungs- und Rollenkonzept sollte den aktuellen Berechtigungszustand im System hinterfragen. Damit eine automatisierte Vergabe von Rechten möglich ist, muss das Konzept grundlegende Punkte adressieren. Es legt mögliche Rollentypen bzw. Rollenkandidaten fest und spezifiziert den Aufbau, deren Attribuierung und die Namensgebung.
Rollenbildung von Berechtigungen (automatisch)
Berechtigungen, die eine isolierte Funktionalität abbilden wie z.B. den Zugriff auf Citrix, können zu einer Rolle zusammengefasst werden. Sind ein angebundenes System (AD, SAP, Legacy) und die damit verbundenen Berechtigungen dem IAM-System bekannt, können diese als Basis für die Rollenbildung genutzt werden. Die entstandenen Rollenkandidaten können jetzt manuell zugewiesen oder über ein Portal beantragt werden. Für die automatisierte Vergabe bedarf es ein Regelwerk, welches durch die Berücksichtigung von HR-Attributen entsprechende Personengruppen evaluiert wie z.B. Mitarbeitende einer Abteilung oder eines Bereichs, und die entsprechenden Rollen automatisiert zuweist.
Self-Service Webshop (manuell)
Die Softwarelösungen im IAM-Umfeld verfügen über ein Web-Frontend und bieten dem/der Endanwender:in die Möglichkeit Rechte add-hoc zu beantragen. Rechte die nicht automatisch vergeben werden können, müssen über diesen Weg bereitgestellt werden. Das Problem hierbei ist, dass Administrator:innen die Anforderungen der unterschiedlichen Abteilungen nicht kennen und diese Freigabe über eine dafür zuständige Person erfolgen muss. Mithilfe von dynamischen Workflows wird die entsprechende Person ermittelt und kann die Freigabe durchführen. Das System erfasst den Vorgang und protokolliert diesen, was die Nachvollziehbarkeit sowohl zeitlich wie auch inhaltlich gewährleistet.